„Steine sind ein Symbol für die Ewigkeit. Sie sind unvergänglich. Mich fasziniert es, diesem harten, widerstrebenden Material eine Form aufzuzwingen. Die Entscheidung über die Form ist immer endgültig, deshalb müssen alle Bearbeitungsschritte vom Rohling bis zum fertigen Produkt sorgfältig geplant werden.“, beschreibt Steinmetz- und Steinbildhauermeister Willibald Grahs aus Bad Salzig bei Boppard die Faszination seines Berufes.
Seit 1963 bestimmt Naturstein die Arbeit von Grahs, der den 1952 gegründeten Betrieb in zweiter Generation weiterführt.
Handwerkliche Spitzenleistungen und spritzige Ideen – mit diesem Rezept hat Willibald Grahs seit Jahren Erfolg bei seinen Kunden. Wer glaubt, Natursteine dienen ihm ausschließlich zur Herstellung von Grabmälern, der irrt. Neben den Grabsteinen hat sich der Handwerksmeister durch das Anfertigen von Möbeln und Treppen aus Granit und Marmor sowie exklusivem Innenausbau einen Namen gemacht. Zeitlose Eleganz und individuelles Flair gehen von seinen Kreationen aus, die private Kunden über die Landesgrenze in Auftrag geben.
Mit Restaurierungen alter Sandsteingebäude hat sich Grahs, der auch Obermeister der Steinmetz-Innung Mittelrhein ist, ebenfalls einen Namen gemacht. Sein Betrieb zählt zu den empfohlenen Handwerksbetrieben in der Denkmalpflege. Zu den Referenzobjekten zählen Beispielsweise das Relief „Miteinander Kirche leben“, die Kreuzblume aus rotem Sandstein an der Pfarreikirche St. Ägidius Bad Salzig, die Bopparder Stadtsiegel in der Unterführung zur B9, die Figur der Epona am Eingang zum Mühltal, die Büste von Theodor Hoffmann im Kurpark von Bad Salzig sowie zahlreiche Brunnen und Skulpturen vor öffentlichen Gebäuden.
Unter seinen Händen erhält der harte Stein weiche, fließende Formen. „Mich fasziniert beim Stein, das Verborgene zu entdecken, ihn zum Leben zu erwecken. Stein wird nie langweilig“, so Grahs. Er betont, dass „der Stein aber auch eigene Gesetze hat“. Der Naturstein wird in so genannten Unmaßtafeln überwiegend aus Spanien, Italien und Indien und seit neuestem auch China bezogen und zunächst geschnitten, poliert und handwerklich bearbeitet. In seiner Werkstatt gehört deshalb Hightech wie die vollautomatisierte Brückensäge, CAD gesteuerte Maschinen, Seilsäge und der Kantenschleifautomat ebenso zur Ausrüstung wie der traditionelle Meißel, der Knüpfel und der der Kröndel.
„Einen Handwerksbetrieb zu führen heißt, nicht nach acht Stunden Feierabend zu haben. Man muss immer offen sein für Neues, intensive Kundenpflege betreiben und flexibel bei der Auftragsverteilung reagieren“, weiß Willibald Grahs, der sich auch zum Betriebswirt qualifiziert hat. Als von der Handwerkskammer Koblenz öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständigter für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk ist sein Rat auch unter Fachkollegen gefragt.